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Abschiedsvorlesung von Prof. Dr. Madeleine Herren

Nach fast zehn Jahren als Direktorin des Europainstituts hielt Prof. Dr. Madeleine Herren am 15. Dezember 2022 ihre Abschiedsvorlesung. Rund 170 Studierende und Gäste besuchten ihren Vortrag zur Globalgeschichte im digitalen Zeitalter. Kolleg:innen und Weggefährt:innen hoben insbesondere die bedeutenden wissenschaftlichen Leistungen der Historikerin hervor und dankten ihr für ihren ausserordentlichen Einsatz für das Europainstitut.

Eröffnet wurde die Abschiedsvorlesung mit Ansprachen von Prof. Dr. Thomas Grob, Vizerektor der Universität Basel, Prof. Dr. Martin Lengwiler, Dekan der Philosophisch-Historischen Fakultät und Dr. Thomas Stähelin, Präsident der Stiftung Europainstitut Basel. In ihren Grussworten würdigten die drei Redner Prof. Dr. Madeleine Herrens bedeutende und vielfältige Leistungen als Historikerin und als Erfinderin der European Global Studies sowie ihren enormen Einsatz als Direktorin des Europainstituts.

Im Zentrum des Abends stand Madeleine Herrens Vorlesung, in der sie sich den «European Global Studies» im digitalen Zeitalter zuwandte. Ihr Vortrag bestand aus zwei Teilen: Zunächst widmete sich die Historikerin «Akteuren und Territorialität in der Globalgeschichte Europas». In diesem ersten Teil reflektierte sie zentrale Topoi, die in der Vorlesung im Laufe des Semesters behandelt wurden, wie etwa «Fremde» in Europa oder die Konzeption von Räumen am Beispiel der Arktis. Im zweiten Teil, «New Methods and Old Bells: A History in Three and a Half Chapters», reflektierte sie daraufhin ihre eigene Entwicklung als Wissenschaftlerin am Beispiel der Shinagawa Glocke Honsen-ji: Zunächst betrachtete sie die als Gegenstand internationaler und öffentlicher Aushandlung, dann als materielles Artefakt und daraufhin aus Sicht von Foreign Residents in Asien – eine Perspektive, die durch die im Rahmen ihres jüngsten Projektes entwickelte Datenbank FOCAL ermöglicht wird. Aufgrund solcher neuer Möglichkeiten und den sich daraus ergebenden neuen Perspektiven, so ihr Ausblick, sei die Geschichte nun noch weiter zu erzählen.

Im Anschluss an die Vorlesung fanden sich zahlreiche der rund 170 Studierenden, Kolleg:innen und Gäste zu einem Apéro im Wild’tschen Haus ein. Prof. Dr. Ralph Weber und Prof. Dr. Susanna Burghartz leiteten den Empfang mit Ansprachen ein, in denen sie auf ihre gemeinsame Zeit mit Madeleine Herren zurückblickten, die fachliche und persönliche Verbundenheit betonten und der Historikerin für ihre grossen Leistungen für das Europainstitut dankten.

Prof. Dr. Madeleine Herren-Oesch ist Direktorin des Europainstituts und Professorin für Neuere Allgemeine Geschichte. Ihre Expertise konzentriert sich insbesondere auf die Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, in ihrer Forschung untersucht die Historikerin aber immer wieder auch Verbindungen zur heutigen Welt in ihren vielschichtigen, globalen Dimensionen.

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