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Ausschreibung Alma Rosé-Preis: Nominierung für wissenschaftliche Arbeiten

Notenblätter und Violine

Foto: Stefany Andrade via Unsplash

Der Alma Rosé-Preis, dotiert mit 1000 Euro, würdigt wissenschaftliche Leistungen in der ersten Studienphase, darunter Examens-, Diplom- und Masterarbeiten. Er unterstützt junge Wissenschaftler:innen und schafft Bewusstsein für die Verbrechen des Nationalsozialismus, Antisemitismus und Rassismus. Kerstin von Lingen, Professorin am Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien, initiierte den Preis. In den letzten Jahren war sie mehrfach als Gastwissenschaftlerin am Europainstitut tätig. Die Einreichungsfrist für den Alma Rosé-Preis endet am 15. Juli 2024.

Die Namensgeberin Alma Rosé, eine berühmte Violinistin aus der Mahler-Rosé Familie, wurde nach Auschwitz deportiert und leitete dort ein Frauenorchester. Ihr Schicksal und ihre Stradivari-Geige sind heute Gegenstand der Provenienzforschung und symbolisieren die NS-Unrechtspolitik.

Der Preis honoriert Arbeiten, die die Geschichte der Verfolgten des Nationalsozialismus und deren materielle Verluste beleuchten. Er betont die Opferperspektive, die Enteignungsgeschichte und die späteren Restitutionsverfahren. Diese Auszeichnung soll die Provenienzforschung an Hochschulen stärken und Nachwuchswissenschaftler:innen zur kritischen Auseinandersetzung mit diesem Thema unterstützen.

Der Alma Rosé-Preis wird von der Österreichischen Gesellschaft für Zeitgeschichte am Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien gemeinsam mit der Österreichischen Nationalbank vergeben und einmal pro Jahr in einer öffentlichen Zeremonie verliehen. Mitglieder der Jury sind Vertreter:innen des Fachgebietes Zeitgeschichte, Kunstgeschichte und fachnaher Wissenschaften.

Kerstin von Lingen war von Oktober bis Dezember 2022, sowie von Dezember 2015 bis Januar 2016 als Visiting Fellow am Europainstitut in Basel zu Gast. Seit März 2019 hat sie den Lehrstuhl für Zeitgeschichte (Vergleichende Diktatur-, Gewalt- und Genozidforschung) an der Universität Wien inne. Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen Genozid- und Gewaltgeschichte, insbesondere der Holocaust, sowie Dekolonisierungsprozesse mit einem Schwerpunkt auf Asien.