Forschungsprofil und Ziele: European Global Studies


Dynamiken der Veränderung jenseits des Eurozentrismus denken

Die globalisierte Welt des 21. Jahrhunderts ist von tiefgreifenden Gegensätzen, gleichzeitig aber auch von vielschichtigen Verflechtungen geprägt. Durch die globale Mobilität von Individuen, Objekten, Gütern und Ideen ist die Welt stärker verbunden als je zuvor. Gleichzeitig werden Forderungen nach Trennung, Abspaltung und Exklusion immer lauter. Die Idee eines starken Nationalstaats, der auf angeblicher sprachlicher, kultureller und religiöser Authentizität beruht, nimmt massgeblich Einfluss auf die Vorstellungen von Zusammengehörigkeit. Zeitgleich wirken sich Prozesse der Globalisierung auf die Konstruktion von Identitäten und die Formen der demokratischen Entscheidungsfindung aus. 

Konzepte und analytische Kategorien europäischen Ursprungs haben in der sozial- und geisteswissenschaftlichen Forschung sowie in den meisten anderen akademischen Disziplinen lange eine dominierende Stellung eingenommen. Die mit diesen Konzepten und Kategorien einhergehende Unzulänglichkeit und potenzielle Verzerrung in den Forschungsperspektiven hat sich in den letzten Jahrzehnten als grosse Herausforderung erwiesen. Akademische Disziplinen haben eine breite Auswahl an innovativen theoretischen und methodologischen Ansätzen entwickelt, um eurozentrische Sichtweisen zu problematisieren. Hiermit wurden Chancen eröffnet, die Dynamiken globaler Veränderungen und die komplexen Rolle Europas und der Schweiz in der heutigen Welt neu zu denken.

European Global Studies

Der Forschungsschwerpunkt „European Global Studies“ untersucht und analysiert die vielschichtigen Verbindungen der Schweiz und Europas in ihrem globalen Kontext. „European Global Studies“ bietet eine wissenschaftliche Perspektive, um Analyseansätze aus den Rechts- und Politik- und Sozialwissenschaften sowie der Geschichte, Philosophie und Ökonomie zusammenzuführen. Ziel des Forschungsschwerpunkts ist es, neue und wissenschaftlich fundierte Einsichten in vergangene, gegenwärtige und künftige Herausforderungen der Schweiz und Europas hinsichtlich ihrer globalen und lokalen Auswirkungen zu erlangen.