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Kerstin von Lingen erhält ERC Advanced Grant

Kerstin von Lingen

Kerstin von Lingen, © Universität Wien / Barbara Mair

Zu einem besseren Verständnis globaler Migrationsbewegungen und Neuansiedlungspraktiken soll ein neues Forschungsprojekt beitragen, das von Kerstin von Lingen (Universität Wien) geleitet wird. Zur Durchführung des innovativen Vorhabens hat die Professorin für Zeitgeschichte und im Herbst 2022 wiederkehrende Gastwissenschaftlerin am Europainstitut einen mit knapp 2,2 Millionen Euro dotierten ERC Advanced Grant eingeworben.

Millionen von Menschen aus Asien und Europa wurden während und nach dem Zweiten Weltkrieg aus ihrer Heimat vertrieben. Dies trug dazu bei, dass sich nach 1945 eine neue Weltordnung entwickelte. Die komplexen Praktiken der Neuansiedlung der UN und alliierter Staaten sind bislang weitestgehend unerforscht. Das von Kerstin von Lingen lancierte Forschungsprojekt «Global Resettlement Regimes: Ambivalent Lessons learned from the Postwar (1945-1951)» soll diese Lücke füllen.

Unter Leitung von Kerstin von Lingen möchte das Forschungsteam vom Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien zu einem besseren Verständnis davon beitragen, wie Gesellschaften die enorme Aufgabe von Zwangsvertreibung und Neuansiedlung bewältigen und Herausforderungen bei Integrationsprozessen lösen können. Die innovative Untersuchung soll auch dabei helfen, die heutige Welt mit ihren großen Flucht- und Migrationsbewegungen besser zu verstehen.

Gefördert wird das Forschungsprojekt durch einen mit knapp 2,2 Millionen Euro dotierten Advanced Grant des Euroäischen Forschungsrats (ERC). Durch ERC Advanced Grants werden wegweisende Forschungsvorhaben von bereits etablierten Forscher:innen gefördert. Bewilligte Projekte werden mit bis zu 2,5 Millionen Euro für einen Zeitraum von fünf Jahren gefördert.

Kerstin von Lingen kehrt von Oktober bis Dezember 2022 als Gastwissenschaftlerin ans Europainstitut zurück. Sie war bereits von Dezember 2015 bis Januar 2016 als Visiting Fellow am Europainstitut in Basel zu Gast. Seit März 2019 hat sie den Lehrstuhl für Zeitgeschichte (Vergleichende Diktatur-, Gewalt- und Genozidforschung) an der Universität Wien inne. Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen Genozid- und Gewaltgeschichte, insbesondere der Holocaust, sowie Dekolonisierungsprozesse mit einem Schwerpunkt auf Asien.

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