Zukunftsperspektiven: Wege zu globalen Epistemologien

Das Forschungsfeld der European Global Studies umfasst Fragen von der Vormoderne bis hin zur Gegenwart und Zukunft. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der European Global Studies untersuchen hierbei eine weite Bandbreite an gesellschaftlichen Problemstellungen. Der methodische und theoretische Rahmen ermöglicht in der Verbindung von drei Forschungsansätzen neue Fragestellungen: 

  • Von disziplinären Methoden zu relationalen Epistemologien: Welcher intellektuelle Mehrwert resultiert aus der Vereinigung verschiedener Traditionen der akademischen Disziplinen? Wie wichtig sind neue Kooperations- und Kollaborationsformen in der Forschung? Inwiefern sind transtemporale und raumübergreifende Ansätze hilfreich, um zu Erkenntnissen jenseits der Modernisierungstheorie zu gelangen?

  • Von analogen Informationen zu digitalen Daten: Wie können wir die Veränderungen in der Verfügbarkeit von Informationen historisch einordnen und lokalisieren? Wie nützlich sind bestehende Analysetools für die Untersuchung der Wissensproduktion in einer globalen und zunehmend digitalisierten Welt? Wie und in welchem Ausmass lassen sich Objekte und nicht-textliche Quellen als Daten nutzen? Welche Rolle und welcher Wert kommt den Digital Humanities für die wissenschaftlichen Bereiche des Rechts, der Politikwissenschaften, der Geschichte und der Ökonomie zu?

  • Vom Eurozentrismus zur Analyse asymmetrischer Machtgefüge: Inwieweit haben etablierte Kategorien und Forschungsgegenstände, wie etwa Staatsbürgerschaft, Formen der Subjektivität, auf internationalem Recht begründete Verträge, Handelsregulierungen, Geschlecht, Alter, ethnische Herkunft oder Souveränität während der letzten Jahrhunderte Veränderungen erfahren – und welches sind die daraus resultierenden Konsequenzen für die Forschenden und für die Gesellschaft?