Open House
Am Samstag, 11. November, begrüsste das Europainstitut zahlreiche Gäste, die anlässlich des Jubiläums in die historischen Räumlichkeiten der Sandgrube gekommen waren und bei verschiedensten Formaten regen Anteil an der Entwicklung des Institutes nahmen.
«Als interdisziplinäres Insitut leben wir davon, dass wir eine aktive und bunte Community bilden, in der wir uns gegenseitig zur Innovation anregen», so Corey Ross bei der Begrüssung der Gäste. Diese Community brauche aber auch die Gemeinschaft nach aussen: Mit Kolleginnen und Kollegen, in internationalen Netzwerken, mit ehemaligen Mitarbeitenden und Alumni, und mit all jenen, die sich als Freunde und Freundinnen des Instituts für dessen Aktivitäten und Zielen interessieren und begeistern.
Fotowettbewerb
Das Motto der «European Global Challenges» griff bereits im Vorfeld des Events ein Fotowettbewerb auf, dessen Resultate im Rahmen einer Fotoausstellung im Erdgeschoss und ersten Stock des Haupthauses präsentiert wurden.
Damaris Zaugg und Taniya Channa durften sich dabei über einen geteilten zweiten Platz freuen: Der Beitrag «Garbage Withdrawal» fing die spannungsreiche Beziehung zwischen globalem Kapitalismus und seinen ökologischen Konsequenzen ein, während «Global Integration in Marseille Neighborhoods» künstlerische Aktivitäten im Rahmen eines gelungenen Sozialprojekts vorstellte. Der erste Platz ging an Leonardo Norembueno, der die Aufgabenstellung des Wettbewerbs bei einer KI in Auftrag gegeben hatte, und mit «Farbspektren der Globalisierung: Europas Übergang von Herausforderungen zu Chancen» für Gesprächsstoff sorgte.
Wissenschaftliche Debatte: «Addressing European Global Challenges»
In the panel discussion titled “Addressing European Global Challenges,” researchers from the Europainstitut delved into the realms of interdisciplinarity and discussed approaches in tackling the multifaceted challenges of the 21st century within its research endeavors. The panel comprised representatives from all three faculties at the Europainstitut: Rolf Weder, Ralph Weber, Lerato Posholi, Corey Ross, and Barbara von Rütte, with Lars Kury moderating the discussion.
The discussion proved to be highly stimulating. In their opening statements, the panelists initially elucidated the advantages of interdisciplinary research, highlighting interdisciplinarity as both a scientific method and an analytical practice. The panelists unanimously agreed on the evident benefits of interdisciplinarity for research, whether through collaboration among experts from different disciplines, the amalgamation of varied scientific perspectives and inquiries, or the utility in evaluating research outcomes. However, opinions diverged on the methodology of interdisciplinary work. While some leaned towards a multidisciplinary approach, others deemed inter- or transdisciplinary research, or even the mixed methods approach, as the most compelling.
The panelists engaged in a dynamic exchange with the audience. Discussions spanned the role of artificial intelligence in interdisciplinary approaches, the linguistic and terminological challenges inherent in interdisciplinarity, and reflections on the future trajectory of academic disciplines. Ultimately, the panel underscored that the multiple crises of the 21st century are too complex to be addressed solely from a disciplinary perspective. The gradual dissolution of clear boundaries between academic disciplines emphasizes the need for intellectual agility across institutional boundaries. Despite the complexity of interdisciplinary approaches, the field of European Global Studies emerged as a profoundly innovative and promising concept for navigating these challenges.
Geschichte des Europainstituts und Schnuppervorlesung
Der Geschichte des Europainstituts widmete sich Georg Kreis im voll besetzten Pavillon des Instituts in seinem Vortrag «Ist das EIB eine Pflanze? Ein Blick auf beinahe drei Generationen», in welchem er die Hintergründe und Entstehung des Instituts reflektierte und auf zentrale Entwicklungen der letzten dreissig Jahre blickte.
Ebenfalls an ein fachlich interessiertes Publikum richtete sich Christa Toblers Schnuppervorlesung über «Die rechtlichen Beziehungen Schweiz-EU: Ein besonders interessanter Aspekt der EU-Aussenbeziehungen», in der sie unter anderem einen Überblick über die bilateralen Abkommen Schweiz – EU gab und aktuelle Herausforderungen dieser Konstellation reflektierte.
Einführung in die Räumlichkeiten und globale Geschichte der Sandgrube
Auf reges Interesse stiess auch die Einführung in die Räumlichkeiten und globale Geschichte der Sandgrube von Madeleine Herren und Susanna Burghartz. Sie führten das interessierte Publikum durch Orangerie, Park und Haupthaus und gingen dabei nicht nur auf die Gebäude selbst, sondern vor allem auf deren international agierende Bewohner ein, deren weltweite wirtschaftliche Netzwerke und Aktivitäten sich in der Sandgrube, insbesondere im ausnahmsweise geöffneten Chinazimmer, als lokale Repräsentation des Globalen manifestierten.
Podiumsdiskussion mit EIB Alumni: «Herausforderungen und Chancen der globalisierten Arbeitswelt»
Am Nachmittag hatten die Besucher:innen schliesslich Gelegenheit, vier Absolvent:innen aus drei Jahrzehnten Lehre am Europainstitut kennenzulernen. Nicolas Descoeudres, Représentant permanent adjoint der Schweizerischen Delegation bei der OECD, wusste als Alumnus des ersten Abschlussjahrgangs viel Interessantes aus seiner langen Berufstätigkeit und aus den Anfangsjahren des Instituts zu berichten. Mit Sarah Wyss (Nationalrätin sowie Co-Leiterin Direktion Medizin und Pflege UPD) und Lukas Wegmüller (Politikberater und Mitglied des Berner Stadtrats) waren zudem zwei Alumni zu Gast, die Beruf und politisches Engagement miteinander verbinden. Nino Seiler brachte wiederum Eindrücke aus zwei Arbeitsfeldern mit, in denen viele Studierende des Europainstituts ihre berufliche Zukunft sehen: Vor seiner aktuellen Tätigkeit beim Staatssekretariat des EDA war er als Journalist beim SFR tätig. Im Rahmen einer von Corey Ross moderierten Podiumsdiskussion sprachen die vier Alumni über Herausforderungen und Chancen in der globalisierten Arbeitswelt und beantworteten Fragen aus dem Publikum.
Beim anschliessenden Apéro feierten Gäste und Institutsmitglieder gemeinsam.