Javier Francisco

Dr. Javier Francisco
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Europainstitut der Universität Basel
Riehenstrasse 154
CH-4058 Basel

  • Europäische Imperien (15.–19. Jh.) in der Atlantischen Welt (einschl. indigene politische Entitäten)
  • Kapitalismus & das Anthropozän (Fokus: Plantagenwirtschaft, Jagd, Entwaldung, commodity frontiers)
  • Missionierung und die Auswirkungen auf Gelehrsamkeit und Geopolitik
  • Temporale Wissensregime
  • Historische Makrostrukturen und Theoriebildung

“Imperial Methuselah. A Theoretical Approach on European Long-Lived Rule in the Americas” (fortgeschrittenes Buchprojekt)

Betrachtet man eine historische Weltkarte der Frühen Neuzeit, kommt man nicht umhin, sich über den Aufstieg der europäischen Mächte zu wundern. Die aufstrebenden europäischen Imperien konkurrierten um Territorien, Ressourcen, Marktanteile und diplomatischen Einfluss in der ganzen Welt, während ihre Metropolen nur einen kleinen Teil des Territoriums ausmachten. Bis zum frühen 19. Jahrhundert war diese Expansion in Amerika am sichtbarsten. Doch was wie eine lineare Geschichte des „Erfolgs“ anmutet, war in Wirklichkeit das Ergebnis komplexer Entwicklungen, wirtschaftlicher Experimente, gesellschaftlicher Verflechtungen, ökologischer Transformationen, politischer Unruhen und indigenen Widerstandes sowie Kollaborationen.

In diesem Buchprojekt schlage ich ein Modell vor, um das Zusammenspiel von Spannungen und Kooperation zu erklären, welches den Europäern zahlreiche entry points für ihre Expansion eröffnete sowie zur strukturellen Kohäsion beitrug. Die Studie unterbreitet eine komparatistische Meta-Analyse von acht Imperien und stellt ein Modell vor, mit dem wir die imperiale Langlebigkeit im frühneuzeitlichen Amerika besser verstehen können. Das Ziel ist also nicht, die etablierte Forschung zu einzelnen Imperien und Kolonien zu hinterfragen, sondern diese durch eine Makroerzählung zu bereichern.

Globale Bio-Kulturelle Transformationen in der Frühen Neuzeit

Das wissenschaftliche Interesse den Verlust an biologischer und kultureller (d. h. biokultureller) Vielfalt, den wir weltweit beobachten können, zu verstehen und zu erklären steigt Disziplin übergreifend. In meinen Forschungsprojekten leiste ich genau hierzu einen Beitrag. So untersuche ich, wann diese beschleunigten globalen Transformationen begonnen haben: Welche Faktoren haben dazu beigetragen, wie haben die europäischen Imperien diese Prozesse ausgelöst oder beschleunigt und welche Rolle spielten die Indigenen? Ich konzentriere mich auf Fallstudien in der Atlantischen Welt, obwohl einige Projekte auch Teile Asiens und Australiens einbeziehen.

Aktuellste wissenschaftliche Positionen:

  • Ab Juni 2025, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl Prof. Dr. Corey Ross, Europainstitut, Universität Basel
  • November 2020 – April 2025, wissenschaftlicher Mitarbeiter am GRK “Imperien”, Universität Freiburg,
  • Januar 2019 – Oktober 2020, Fellow am Max-Weber Kolleg, Universität Erfurt

Aktuellste Fellowships und Mitgliedschaften:

  • Seit 2024, Mitglied des Environmental Humanities Netzwerks der Universität Freiburg
  • 2022 – 2023, Fellowship des Weatherhead Initiative on Global History, Universität Harvard
  • 2022, Mitglied der Global Environmental Studies Gruppe von Prof. Dr. Jürgen Osterhammel, FRIAS
  • 2021 – 2024, Mitglied der Jungen Akademie für Nachhaltigkeitsforschung, FRIAS

In Arbeit befindliche Publikationen (fortgeschrittene Manuskripte oder eingereicht und under revision)

Monografie

  • Imperial Methuselah. Imperial Methuselah. A Theoretical Approach on European Long-Lived Rule in the Americas (Manuskript soll Ende 2026 abgeschlossen sein).

Peer-Reviewed Artikel

  • “The Spatial Scales of Global History: Reconstructing Institutional Scopes,” Globalgeschichte /Global History, mit Fabian Fechner (FernUniversität Hagen).
  • “Reassessing the Commodity Frontier: temporal regimes of capitalism in frontier regions,” in: Dejung, Christof; Brescius, Moritz von (Hg.). Historical Social Research.
  • “A Multipolar Earth – a Multipolar Space?” eingereicht bei Nature, mit Christiane Heinicke (Universität Bremen).

Publikationen

Monografien

  • Die spanisch-amerikanische Jesuitenuniversität in Córdoba, Argentinien. Transatlantische Verflechtungen und gesellschaftliche Verankerung in der Kolonialzeit. wbg Academic, Stuttgart: 2018.

Peer-Reviewed Artikel

  • “The Two Faces of the Same Coin: Star Trek’s Federation and the Terran Empire,” in: Strand, Emily; Sturgis, Amy H. (Hg.). Star Trek: Essays Exploring the Final Frontier. Vernon Press, Wilmington: 2023. S. 109–128.
  • “Conceptual Framework For Biodiversity Assessments in Global Value Chains,” in: Sustainability, vol. 11/7: 2019. Mit Stephanie Maier (Fraunhofer Institut), Jan P. Lindner (FH Bochum). [open-access].
  • “‘Para convertir a los infieles’ – Asymmetries in the Global Circulation of Jesuit Personnel,” in: Schmid Heer, Esther; Klein, Nikolaus et al. (Hg.). Transfer, Begegnung, Skandalon? Neue Perspektiven auf die Jesuitenmissionen in Spanisch-Amerika. Kohlhammer, Stuttgart: 2019. S. 127–146.
  • “Das jesuitische ‚Trojanische Pferd‘ im transandinen Vizekönigreich Peru. Sektorale Kooperation und Wettbewerb,” in: Elvert, Jürgen; Elvert, Martina (Hg.). Agenten, Akteure, Abenteurer. Duncker & Humboldt, Berlin: 2018. S. 189–198. [open-access].

Publikationen für die Öffentlichkeit