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Wirtschaftlich kapitalistischer, politisch kommunistischer: Ralph Weber in UNI NOVA zu Chinas Wandel

Ralph Weber UNI NOVA

Bild: Yonghe-Tempel, Beijing, China; Quelle: Gerd Eichmann, Wikimedia Commons (CC BY-SA 4.0)

Noch vor 20 Jahren bestand im Westen die Hoffnung auf politische Reformen in China. Heute ist das Land wirtschaftlich offener, politisch aber autoritärer als damals, erklärt Prof. Dr. Ralph Weber im Interview mit UNI NOVA. Das Gespräch ist in der November-Ausgabe des Magazins veröffentlicht worden.

Im Westen werde die Entwicklung Chinas hin zum Autoritarismus oft angesichts immer intensiverer Handelsbeziehungen übergangen, so Weber. Die Wirtschaft innerhalb des Landes sei aber vom Staat kontrolliert und erfolgreiche Unternehmer müssten Parteimitglieder sein. Aber auch nach aussen versuche China, seinen Einfluss zu erhöhen, erläutert Weber. Das Land untergrabe gezielt den Westen und multilaterale Institutionen, indem es Sonderabkommen mit einzelnen Staaten schliesse. Da die Schweiz als Kleinstaat vom Multilateralismus profitiere, müsse sie aber eine grosses Interesse an seiner Erhaltung haben. Weber spricht sich für einen Ausbau der wissenschaftlichen Kompetenz in der Erforschung globaler Akteure und Netzwerke, aber auch autoritärer Systeme aus.

Ralph Weber ist Associate Professor für European Global Studies am Europainstitut der Universität Basel. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen methodologische und begriffliche Aspekte sprach- und kulturübergreifender Forschung, komparative Philosophie, chinesische politische Philosophie, chinesische Politik und Konfuzianismus.


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