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Wie agiert China im Ukraine-Krieg? Ralph Weber analysiert Szenarien

Weber Blick

Bild: Brennender Bus zwischen Charkiw und Kiew während der Invasion Russlands in der Ukraine, von Yan Boechat/VOA, Wikimedia Commons, gemeinfrei

Der russische Angriff auf die Ukraine bringt China in ein Dilemma, erläutert Prof. Dr. Ralph Weber im «Blick». Im Gespräch erklärt er, warum und erläutert, welche Optionen China momentan zur Verfügung stehen. Der Artikel ist am 15. März 2022 erschienen.

China habe es bisher vermieden, klar Stellung zur russischen Invasion in der Ukraine zu beziehen, so Weber. Allerdings habe Peking Teile russischer Propaganda übernommen. Die Führung des Landes habe jetzt mehrere Optionen: Erstens könne sich China weitgehend neutral verhalten. Zweitens könne es die russische Aggression verurteilen, würde damit aber seinen Verbündeten Russland vor den Kopf stossen. Die dritte Option sei die gefährlichste: Peking könne sich entscheiden, Russland zu unterstützen und damit eine Art Stellvertreterkrieg zwischen China und Russland auf der einen und den USA und den europäischen Ländern auf der anderen Seite auslösen. Das würde Chinas Reputation allerdings erheblich beschädigen, so Weber.

Ralph Weber ist Associate Professor für European Global Studies am Europainstitut der Universität Basel. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen methodologische und begriffliche Aspekte sprach- und kulturübergreifender Forschung, komparative Philosophie, chinesische politische Philosophie, chinesische Politik und Konfuzianismus.

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