/ Forschung

Neues Buch über die Geschichte internationaler Organisationen

„Networking the International System“ ist ein neu erschienenes Buch, herausgegeben von Prof. Dr. Madeleine Herren-Oesch. Eurozentrische Analyseansätze überwindend, beschäftigt es sich mit den lokalen Einflüssen internationaler Organisationen.

Die Beiträge in „Networking the International System“ entstammen unterschiedlichen Disziplinen und Forschungsgebieten und betrachten die behandelten Themen aus einer globalen Perspektive. Ein solcher Forschungsansatz wurde in der Untersuchung internationaler Organisationen bisher vernachlässigt. Anhand von asiatischen und westlichen Beispielen aus den 1930er Jahren hinterfragen die Autoren die Rolle internationaler Organisationen bei Konflikten, Kriegen und Krisen. Dadurch geht hervor, wie diesen Organisationen während des 21. Jahrhunderts eine friedenssichernde Funktion zukam.

Der erste Teil des Sammelbandes behandelt die Geschichtlichkeit internationaler Organisationen und die Verfügbarkeit von Quellen. Im zweiten Teil reflektieren die Autoren das Phänomen des Eurozentrismus und wissenschaftspolitische Kontexte, unter Berücksichtigung von neu gebildeten Wissensgemeinschaften und alten diplomatischen Eliten. Der dritte Teil erweitert den analytischen Fokus über die Vielfalt internationaler Organisationen hinaus auf deren Möglichkeiten zur Global Governance. Der vierte und letzte Teil des Buches zeigt auf, wie internationale Organisationen neue Handlungsfelder erschlossen und einführten. Dadurch weisen die Beiträge auf die widersprüchlichen Funktionen dieser Organisationen hin, die gleichzeitig auch für Standardisierungen und die Erhaltung von kulturellem Erbe verantwortlich waren.

„Networking the International System: Global Histories of International Organisations“ ist Teil der Buchserie „Transcultural Research – Heidelberg Studies on Asia and Europe in a Global Context“. In dieser Serie erscheinen Publikationen von Wissenschaftlern aus historischen und empirischen Fachgebieten, welche sich mit neuen, disziplinäre Grenzen überschreitenden Themen beschäftigen.

Herausgegeben wurde das Buch von Madeleine Herren-Oesch, Direktorin des Europainstituts und Professorin für Geschichte. Zu ihren Forschungsinteressen gehören die Europäische Geschichte und Globalgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, die Geschichte internationaler Organisationen, die Entwicklung transnationaler Netzwerke und grenzüberschreitender zivilgesellschaftlicher Aktivitäten, Enzyklopädien, Wissenstransfer und Informationskulturen, sowie Methoden und Theorien der Geschichtswissenschaft im digitalen Zeitalter.

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