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Buchvernissage «Die Schweiz und China» mit grossem Publikum
Am Abend des 19. Septembers präsentierten Ariane Knüsel und Ralph Weber ihr neues Buch «Die Schweiz und China: Von den Opiumkriegen bis zur neuen Seidenstrasse» im Rahmen einer feierlichen Vernissage am Europainstitut. Die Vernissage lockte ein zahlreiches Publikum in die Sandgrube und fand in Kollaboration mit dem Zürcher Sachbuchverlag «Hier und Jetzt – Verlag für Kultur und Geschichte» statt, bei dem das Buch im August 2024 erschienen ist.
Die Buchvernissage bot eine faszinierende Präsentation des neuen Buches in Form eines Interviews der Verlegerin Denise Schmid mit den beiden Autor:innen Ariane Knüsel und Ralph Weber, gefolgt von einem Apéro. Das Buch ist das Resultat einer mehrjährigen Kollaboration und stellt das bisher umfassendste Werk über die Beziehung zwischen der Schweiz und China dar. An ein breites Publikum gerichtet, vermittelt das Buch in chronologischer Erzählweise und unter Einbezug vieler Zeitzeugenberichte ein tiefgehendes und differenziertes Bild der bewegten Geschichte der schweizerisch-chinesischen Beziehungen. Das interdisziplinäre Werk beleuchtet zahlreiche verschiedene Facetten der Verflechtungen zwischen der Schweiz und China – von den berühmten Schweizer Uhren und der Rolle der Schweiz im Opiumkrieg bis hin zu persönlichen Reiseberichten.
So wird etwa das im politischen Diskurs häufig als selbstverständlich angesehene Bild der «ewigen Freundschaft» zwischen den beiden Ländern im Buch aufgegriffen und kritisch hinterfragt. In einer vorgelesenen Passage berichtete Ralph Weber etwa von Rudolf Bosshard, einem Schweizer Gefangenen, der freigelassen wurde, nachdem die kommunistischen Funktionäre zum Entschluss kamen, dass die Schweiz nicht zu den imperialistischen Mächten gehöre. Gleichzeitig beschrieb Ariane Knüsel, wie Schweizer Uhren in Zeiten antiwestlicher Stimmung zeitweise verboten wurden, nur um einige Jahre darauf wieder zum guten Ton zu gehören – auch unter Parteifunktionären.
Neben den vielen persönlichen Geschichten enthält das Buch auch eine Fülle von Fotos, darunter beispielsweise eines, das die frühe Anerkennung der Volksrepublik China durch die Schweiz dokumentiert. Die Begeisterung der beiden Wissenschaftler:innen war ansteckend, und der Abend endete in spannenden Diskussionen beim Apéro.
Ariane Knüsel ist Historikerin und assoziierte Wissenschaftlerin am Europainstitut. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in den chinesischen Beziehungen zu westlichen Ländern, insbesondere zur Schweiz, zu Grossbritannien und zu den USA, chinesischen Geheimdienstnetzwerken in Europa und westlicher Spionageabwehr während des Kalten Krieges, den Erfahrungen Schweizer Firmen in China, und in westlichen Mediendarstellungen Chinas.
Ralph Weber ist Associate Professor für European Global Studies am Europainstitut der Universität Basel. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen methodologische und begriffliche Aspekte sprach- und kulturübergreifender Forschung, komparative Philosophie, chinesische politische Philosophie, chinesische Politik und Konfuzianismus.
- Weitere Informationen zu «Die Schweiz und China» auf der Verlagswebseite
- Interview mit den Autor:innen: «Ganz nach Xis Geschmack», Zeit Online, 24. August 2024
- Interview mit Ariane Knüsel: «Die Schweiz und China: Beide Länder wollen voneinander profitieren», Uni-Magazin Basel, 26. August 2024
- Interview mit den Autor:innen: «SEIDISERA del 30.08.2024: Cina e Svizzera: 200 anni di curiosità», RSI, 30. August 2024
- Medienbericht: «Warum Blocher Affen und Schlangen ass – und es zwischen der Schweiz und China immer ums Geld ging», Aargauer Zeitung, 23. August 2024 (hinter Paywall)
- Medienbericht: «Was die Schweiz China zuliebe macht», Republik, 27. August 2024