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Madeleine Herren-Oesch im WDR zur Völkerbund-Konferenz zu Esperanto 1922

Madeleine Herren-Oesch zur Völkerbund-Konferenz über Esperanto

Bild: Das Palais Wilson in Genf (Schweiz), ehemaliger Sitz des Völkerbundes, von Mourad Ben Abdallah / Wikimedia Commons (CC BY-SA 3.0), Ausschnitt | Madeleine Herren

Vor 100 Jahren veranstaltete der Völkerbund eine Konferenz, bei der über die Einführung von Esperanto als Schulfach diskutiert wurde. Bei der Vorläufer-Organisation der Vereinten Nationen hatte die Plansprache einen Fürsprecher, erklärt Prof. Dr. Madeleine Herren-Oesch im Gespräch mit dem WDR. Der stellvertretende Generalsekretär Inazo Nitobe habe die Bewegung unterstützt. Das Interview ist Teil einer Sendung vom 18. April 2022.

Die Verfechter Esperantos sahen damals in der Sprache ein Werkzeug für Frieden, Verständigung zwischen den Völkern und Demokratie. Inazo Nitobe habe in der Sprache ausserdem eine Möglichkeit gesehen, die Arbeiterklasse am internationalen Austausch teilhaben zu lassen, so Madeleine Herren-Oesch. Die Sprache sei offen für Menschen, die nicht beim Durchlaufen eines Bildungssystems Sprachkenntnisse erworben hätten. Letztendlich habe sich Esperanto nicht durchsetzen können, sei aber immerhin als Sprache für die Telegrafie erlaubt worden.

Madeleine Herren-Oesch ist Direktorin des Europainstituts und Professorin für Neuere Allgemeine Geschichte. Ihre Expertise konzentriert sich zwar insbesondere auf die Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, in ihrer Forschung untersucht die Historikerin aber immer wieder Verbindungen zur heutigen Welt in ihren vielschichtigen, globalen Dimensionen.

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