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Flüchtlinge nehmen an „Switzerland in Europe“ teil

Der von Prof. Christa Tobler geleitete Online-Kurs „Switzerland in Europe: Money, Migration and other difficult Matters“ erfreut sich nicht nur unter Studierenden und Rechtsexperten grosser Beliebtheit. Seit kurzem beteiligen sich an den intensiv geführten Diskussionen auch Flüchtlinge. Möglich gemacht hat dies das Berliner Social Startup Kiron.

„Switzerland in Europe“ startete am 3. Oktober 2016. Über 2500 Personen aus fünf Kontinenten haben sich seither für den Online-Kurs eingeschrieben, in dem brisante Themen wie Migration, Bankgeheimnis und Unternehmensbesteuerung eingehend analysiert werden. Wer einen Blick in die Diskussionsforen des Kurses wirft, erfährt, welche internationale Aktualität die aufgeworfenen rechtlichen und politischen Fragen besitzen. Dass der Kurs nun auch von Flüchtlingen besucht wird, unterstreicht deren Bedeutung noch zusätzlich.

Eingefädelt wurde die Teilnahme vom Startup Kiron. Die seit 2015 bestehende Non-Profit-Organisation hat sich zum Ziel gesetzt, kostenlose Bildungsprogramme für Flüchtlinge anzubieten. Weltweit besitzen zurzeit nur 1% der Flüchtlinge Zugang zu höherer Bildung. Dieses Problem möchte Kiron mit einem Curriculum mit Blended Learning lösen, das traditionelle Lehrmethoden mit E-Learning verknüpft. Die Flüchtlinge können aus vier Studienrichtungen – Business & Economics, Computer Science, Engineering, Social Sciences – auswählen. Die Programme sind in eine online und eine offline Phase unterteilt. Die erste dauert 1-2 Jahre und besteht aus Online-Kursen und verschiedenen Student Services, die die Studierenden in ihrem Studiengang unterstützen. Die zweite soll an einer Partneruniversität von Kiron absolviert und mit einem anerkannten Diplom abgeschlossen werden. Der Vorteil dieses Aufbaus ist gemäss Kiron, dass Flüchtlinge auch vor ihrer offiziellen Anerkennung im Asylland studieren können und ihnen die angebrachten Studienleistungen im Nachhinein von Kirons Partneruniversitäten angerechnet werden. Damit würden die Hürden, die Flüchtlingen beim Bildungszugang im Weg stehen, abgebaut und die Integrationschancen erhöht. Zurzeit nutzen über 1500 Flüchtlinge das Programm von Kiron.

Obwohl die Universität Basel kein offizieller Partner des Startups ist und für den Besuch der Online-Kurse allein keine ETCS Punkte vergeben werden, begrüsst das Europainstitut die Aufnahme von „Switzerland in Europe“ in das Programm von Kiron sehr. Der Kurs läuft noch bis am 11. November 2016. Die Einschreibung auf www.futurelearn.com ist weiterhin möglich. Weitere Informationen zu Kiron gibt’s auf www.kiron.ngo.