Prof. Dr. Christa Tobler
Professorin für Europarecht
Europainstitut der Universität Basel
Riehenstrasse 154
CH-4058 Basel
Büro 00.002

Tel: +41 (0)61 207 48 52

Prof. Tobler forscht zu verschiedenen Bereichen des Rechts der Europäischen Union, wobei seit einiger Zeit zwei Schwerpunktgebiete hervorstechen:

  1. Fragen der Rechtsgleichheit und der Diskriminierung: Die Habilitationsschrift von Prof. Tobler aus dem Jahr 2005 betrifft die Entwicklung der Rechtsfigur der indirekten Diskriminierung im EU-Recht und im schweizerischen Recht (Wirtschaftsrecht ebenso wie Sozialrecht). In jüngerer Zeit spielt die Rechtsfigur der indirekten Diskriminierung eine wichtige rechtliche Rolle bei der Umsetzung des durch die Volksabstimmung vom 9. Februar 2014 in die Schweizerische Bundesverfassung eingefügten Art. 121a BV über die Zuwanderung (Stichwort „Inländervorrang“).
     
  2. Das rechtliche Verhältnis zwischen der Schweiz und der Europäischen Union (sog. bilaterales Recht) als Teil des grösseren Gebiets des EU-Assoziationsrechts bzw. der rechtlichen Beziehungen der EU mit Drittländern wie der Schweiz. Viele Arbeiten von Prof. Tobler in diesem Bereich beruhen auf einer rechtsvergleichenden Perspektive, wobei v.a. dem Recht des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) ein besonderer Platz zukommt. Christa Tobler ist weiter Mitautorin einer Einführung ins bilaterale Wirtschaftsrecht Schweiz–EU in Text und Tafeln.

Als Folge von politischen Entwicklungen ist in neuerer Zeit ein weiteres Thema hinzugekommen, das insbesondere mit dem bilateralen Recht Berührungspunkte aufweist, nämlich der Austritt des Vereinigten Königreichs von Grossbritannien und Nordirland aus der EU (Brexit).

Schliesslich betrifft ein weiteres Interessegebiet die Methodologie des juristischen Unterrichts. Mit diesem Thema befassen sich mehrere Publikationen (u.a. zur Verwendung der Visualisierung in der Wissens- und Leistungsbewertung - „Introducing Visualisation Into the Assessment of Learning in Legal Studies“ - und zur Darstellung des bilateralen Rechts Schweiz-EU).

  • 'Tempora mutantur – das bilaterale Recht in einem sich wandelnden institutionellen EU-Umfeld', Beitrag für das Schweizerische Jahrbuch für Europarecht 2022/2023.
  • Switzerland and the EU. A Challenging Relationship, edited by Marc Maresceau and Christa Tobler (to be published in spring 2023 by Brill): workshop to be held on 9 June 2023.
  • 'Verfahrensarten vor dem EuGH in bilateralrechtlichen Fällen. Mit einem besonderen Fokus auf Nichtigkeitsklagen', Gastbeitrag für einen Sammelband der Assistierenden der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Zürich mit dem Titel «Der Prozess».
  • Geplanter Artikel über die Ausbildung des Krankenpflegepersonals in der Schweiz im Licht der Anforderungen des bilateralen Personenfreizügigkeitsabkommens.

Zu meinem Unterricht der letzten Jahre gehören insbes.:

  • Der flipped classroom/blended learning-Kurs 'Introduction to EU Law'
  • Vertiefungskurse zum EU-Recht zu den Themen 'EU Association Law' sowie 'EU Equality and Non-discrimination law'
  • Kurse zum bilateralen Recht Schweiz-EU.

Betreuung von Masterarbeiten in den European Global Studies: Gerne betreue ich Forschungsarbeiten von Studierenden mit Bezug zum Unionsrecht. Zurzeit bin ich hauptsächlich an Arbeiten interessiert, die sich in den folgenden Themengebieten bewegen:

  • EU-Binnenmarktrecht
  • EU-Recht zu Gleichbehandlung und Nichtdiskriminierung
  • Regulierungsformen innerhalb der EU
  • EU-Assoziationsrecht, insbes. das rechtliche Verhältnis zwischen der Schweiz und der Europäischen Union

Den vollständigen tabellarischen Lebenslauf können Sie hier als PDF herunterladen: Lebenslauf von Prof. Dr. Christa Tobler.
 

Ausbildung

2004: Habilitation an der Universität Basel, Lehrbefugnis für öffentliches Recht, Europarecht und Gender Law

1993/1994: Studium des EG-Rechts und Rechtsgleichheit der Geschlechter an der Rijksuniversiteit Leiden in den Niederlanden

1991: Anwaltsprüfung

1988: Dissertation zum Schweizer Markenrecht

1985: Lizentiat der Rechtswissenschaften an der Universität Zürich

Wissenschaftliche Laufbahn

Nach Abschluss ihrer Dissertation und einem acht Monate dauernden Forschungsaufenthalt am Institut für Rechtsvergleichung in Kyoto trat Frau Tobler eine Stelle am Bezirksgericht Winterthur an, wo sie vorerst als Auditorin und später als Gerichtssekretärin arbeitete. Anschliessend war sie in Winterthur als Rechtsanwältin sowie als Lehrbeauftragte an der Universität Zürich (Fachbereich Privatrecht) tätig. Im Frühjahr 1994 war sie Winning Advocate General im European Law Moot Court-Wettbewerb. Nach einem Praktikum am Europäischen Gerichtshof in Luxemburg beteiligte sich Frau Tobler in der ersten Hälfte des Jahres 1995 an einem interdisziplinären Forschungsprojekt des Europäischen Hochschulinstituts in Florenz zum Thema "Gender and the Use of Time" (European Forum, Jean Monnet Fellow). Im August 1995 wurde sie akademische Koordinatorin des Leiden LL.M. Programme in EC Law (bis August 2002, anschliessend Dozentin für EU-Recht). Von 1998 bis 2000 versah sie einen Lehrauftrag für Gender Law an der Universität Basel. Im Oktober 2000 wurde Frau Tobler Assistenzprofessorin am Europainstitut der Universität Basel.

Heute ist Frau Tobler ordentliche Professorin für das Recht der Europäischen Integration am Europainstitut der Universität Basel (seit dem 1. Oktober 2005) sowie Professorin für Europarecht an der Universität Leiden in den Niederlanden (seit 1. April 2007). In Leiden unterrichtet sie vornehmlich im juristischen Nachdiplomstudiengang "Adv. Studies in European and International Business Law". Frau Tobler ist regelmässig Richterin der European Law Moot Court-Wettbewerbs. Sie ist Expertin in einem Netzwerk der Europäischen Kommission zu Diskriminierungsfragen (www.equalitylaw.eu/about-us) und Mitglied des Redaktionskomitees der Schweizerischen Zeitschrift für internationales und europäisches Recht (www.szier.ch/). Frau Tobler ist Mitbegründerin des "EU Law in Charts Project", das durch die Verwendung von graphischen Elementen zum besseren Verständnis des EU-Rechts beitragen will (www.eur-charts.eu).