/ Organisation
Europainstitut unter neuer Leitung
Die Historikerin Prof. Dr. Madeleine Herren-Oesch übernimmt zum 1. April 2013 die Leitung des Europainstituts der Universität Basel. Gleichzeitig erweitert das Institut seinen wissenschaftlichen Fokus: Über die europäische Integration hinaus soll zukünftig Europaforschung in globaler Perspektive entwickelt werden.
Die neue Leiterin des Europainstituts Madeleine Herren-Oesch ist eine international renommierte Historikerin mit Schwerpunkt auf Europa. Geboren 1956 in Bern, studierte sie dort Geschichte und promovierte 1989 über die „Internationale Sozialpolitik vor dem ersten Weltkrieg aus der Perspektive der Dritten Französischen Republik“. Ihre Habilitation über „Hintertüren der Macht. Internationalismus und modernisierungsorientierte Außenpolitik in Belgien, der Schweiz und den USA“ folgte 1997. Von 1996 bis 2000 leitete sie das Forschungsprojekt „Internationalisierungsstrategien als Instrument schweizerischer Außenpolitik“ im Rahmen des Nationalen Forschungsprogramms (NFP 42) des Schweizerischen Nationalfonds der Wissenschaftlichen Forschung. Zudem war sie zwischen 1998 und 2004 Assistenzprofessorin an der Universität Zürich. Zuletzt war Prof. Herren-Oesch an der Universität Heidelberg tätig. Dort hatte sie einen Lehrstuhl für Neuere Geschichte inne und war Mitbegründerin und Co-Direktorin des Exzellenzclusters „Asien und Europa im globalen Kontext“.
Zu den Forschungsschwerpunkten von Madeleine Herren-Oesch gehören die historische und interdisziplinäre Europaforschung und deren Erweiterung zur Globalgeschichte. So beschäftigte sie sich unter https://europa.unibas.ch/anderem mit europäischen Verflechtungen auf Ebene der Außenpolitik, der Ausbildung grenzübergreifender Zivilgesellschaften sowie mit Migrationsprozessen. Mit ihren Publikationen zu den Prozessen des Kultur- und Wissenstransfers und zur Geschichte internationaler Beziehungen und Organisationen hat sie zudem dazu beigetragen, Theorien und Methoden der Transkulturalität in den Kulturwissenschaften zu etablieren.
Gleichzeitig mit dieser personellen Veränderung erweitert das Institut seine wissenschaftliche Ausrichtung. Über die europäische Integration hinaus wird am Europainstitut künftig auch Europaforschung in globaler Perspektive betrieben. Mit transdisziplinären Methoden und einer verstärkten interdisziplinären Kooperation soll das Institut von nun an stärker auf die außereuropäische Vernetzung Europas, insbesondere in Asien und Afrika, eingehen. Die Forschung wird sich dabei auf die drei Schwerpunkte „Gesellschaft“, „Recht“ und „Wirtschaft“ konzentrieren.