7. Kleines Team – grosse Aufgabe

Die Mitarbeitenden, die das Institut besonders ausmachten, waren zunächst die Dozenturen. Ganz wichtig war und ist bei dieser Art von Institut aber auch die Position der Geschäftsführung, die das administrative Zentrum bildet, von der Forschungsorganisation und der Finanzverwaltung über die Betreuung der Institutssitzungen bis zur Ausstellung der Diplome. In der wichtigen Anfangsphase war in diesen Funktionen Christina Bumbacher tätig, es folgten Pamela Herzog und Zsuzsana Vasvary; in besonders anspruchsvollen Phasen besorgten Sabine Makhdoomi-Hofer und ab 2014 Cornelia Knab die Geschäfte des Instituts, mit einem besonderen Schwerpunkt auf dem Bereich Forschungsmanagement.

Während in der ersten Phase der Institutsleiter neben der halben externen Professur im Bereich der Geschichte eine halbe Stelle für die Belange des Europainstituts innehatte, waren die drei Hauptdozierenden zu 100 Prozent angestellt. Sie mussten neben dem traditionellen Unterricht als Entrepreneurs tätig sein, Forschungsaufträge akquirieren, Vorträge im In- und Ausland halten und auch noch Einnahmen generierende Weiterbildungskurse anbieten. Am besten gelang dies im Bereich des Europarechts, weil das ein klares Zielpublikum ansprach und hier Kenntnisse im sich laufend weiterentwickelnden Europarecht aufdatiert werden mussten, die für die eigene Berufstätigkeit einkommensrelevant waren.7 Eine andere ansprechbare Berufsgruppe bildeten die Medienschaffenden. Zudem wurden auch regelmässig Kurse in der wirtschaftlichen Abteilung der Fachhochschule Nordwestschweiz angeboten. Kam es zu Begegnungen mit ehemaligen Absolventen, erfuhr man immer wieder, wie wichtig für sie die Zeit im Europainstitut gewesen war.8

Mit der Einführung des Bologna-Systems nahm die Studienberatung und -koordination eine neue Dimension an und wurde zusammen mit der Administration der Studienleistungen (bzw. der Credit-Punkte) zu einem eigenen Fachgebiet, das Sonderkenntnisse und Erfahrungen voraussetzte. Akademischer Studienleiter ist seit 2014 Ralph Weber. Mit den erfreulich steigenden Studierendenzahlen muss das Institut mit seiner Studienkoordinatorin Isabelle Dörr (seit 2015) in diesem Bereich einen ebenfalls steigenden Arbeitsaufwand bei gleichbleibendem Personalbestand bewältigen.

 

 

7 Berichte über Advokatenweiterbildung z.B. in den Newsletters Nr. 30 vom Mai/Juni 1999 und Nr. 35 vom Mai/Juni 2000.

8 Ausführungen etwa von Birgit Heumesser und Natalia Brouwer im Newsletter Nr. 116 vom Juni 2017 und von Michael von Passavant im Newsletter Nr. 117 vom September 2017.


Über den Autor

Georg Kreis

Prof. Dr. Georg Kreis war von 1993 bis 2011 Leiter des Europainstituts der Universität Basel, wo er auch weiterhin unterrichtet. 2008 wurde er als Professor für Neuere Allgmeine Geschichte und Schweizer Geschichte am Historischen Seminar der Universität Basel emeritiert. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen die Geschichte der europäischen Integration, internationale Beziehungen, Fragen der Identität, Nationalismus sowie die Geschichte des Zweiten Weltkriegs, Genozid, kollektive Erinnerungen und Repräsentationen des Vergangenen.